Bärstadter Kerbespruch 1999
Wenn der
Sommer ist verronne
hat bei uns die Kerb begonne.
Ereignet
hat sich viel im Ort
un des brachte mir in Vers un
Wort.
Jetzt fragt
Ihr euch was da nur war
mir warn im Krieg es erste mol seit 50 Jahr.
Des zu
erzähle macht mich sehr bedrückt
doch is de Friede jo
geglückt.
Ich hoffe
das des von Dauer ist
und das e rum ist dieser Mist.
Viel Glück,
des bräucht auch unser Nationalelf e mol
da tät se net so unnergehe
wie in Mexico.
Doch nun
genug von Politik un Sport
jetzt komme mer zum Gelächter von unserem Ort.
Ihr könnt
nun lausche und genieße hier
holt euch schnell noch en Licher-Bier
dann hockt euch hie
un seid ganz still
un hört, was ich euch erzähle will. – V i v a t!
Vor hundert
und ich weiß nicht mehr genau die Jahr,
als hier
von uns noch keiner war,
ward unsre
Kirche eingeweiht,
zum Tempel
für die Christenheit.
Auf festem
Grund steht sie gebaut und trotzet jedem Sturme,
und ihre
Glocken rufen laut vom hohen Turme.
Sie laden
uns zur Feier ein und mahnen zum Gebet.
Sie bringen
uns den Morgengruß und tönen,
wenn der
müde Fuß des Nachts zur Ruhe geht.
Selbst ihre
Trauerklänge hallen,
wenn wir
nach jener Stätte wallen.
Doch vor
allem sei ein Ziel gesteckt,
dass uns
kein Feuerruf mehr weckt.
Drum wollen
wir den Bund erneuern,
und heute
unsre Kirchweih feiern. – V i v a t!
De nächste
Spruch geht an die Wombacher KG,
dann was
ihr letzt Joahr gemacht habt, war net
okay.
Zu uns Freitags obends un Samstags zum Tee,
kommt ihr Wombacher gern, des is ja aach schee.
Unser a
Mark Bier, das tut ihr trinke,
doch eure
Preise letzt Jahr am Fünf Uhr Tee,
die tate uns stinke.
Wenn’s dies
Joahr wieder tut so laufe,
komme mir nitt mehr zu euch saufe.
Denn wenn
ihr wieder ums Geld macht so en Geschiss,
komme mehr nitt mehr, des seid euch gewiss. – V i v a t!
So mecht en Urlaub erst richtig Spaß
wenn man moins mol wird so richtig naß. – V i v a t!
Beim Autofahrn passiert so allerlei,
doch im
Winter sollt mer gefasst druff
sei.
Gerad obends, wenn es kälter wird
un de Tagestau langsam friert.
Genau do
sollt mer besonners
vorsichtig sei,
doch als es
unser Chauffeur merkte,
da war’s
schon vorbei.
Bei Griesenbrocks im Gade tats Auto nun stehe
un aach vom Jägerzaun war
nix mehr zu sehe.
Repariern
wollt de Fahrer de Zaun, des war doch klar,
mit seim Vadder, seim
Bruder, der ganze Helferschar.
Un als es
Samstags sollt endlich losgehn,
da war von dene keiner zu sehn.
Und weil’s
schon Zeit für de 5 Uhr Tee war,
fuhr er zum
Rainer un lies die Abbeit
alla.
Doch kurze
Zeit später, da kame die Helfer am Tator an
und machte sich gleich an die Abbeit ran.
Sie
hämmerten un schraubten, des ging auch nitt in die Hos,
doch sie
fragte sich, wo is dann de Christian, wo ist dann die
Nos.
Denn ich
saß uff em Tee un trank mei Bier,
un die zwaa reparierte de Jägerzaun mir.
Danke kann
ich jetzt nur noch sage,
doch tu ich
weiter de Spruch vortrage! – V i v a t!
En neue
Bürgermeister gab s zu wähle,
die Kandidate date sich quäle.
Leut die mer sonst nur aus de Zeitung kennt,
kame uff jed Fest gerennt.
Liese sich
feiern und versprache viel,
so lief es
ab das Wahlkampfspiel.
Die ganze
Sache war sehr knapp,
un bei
uns do gings besonners ab.
Koaner
hat so recht dran geglaubt,
am End
hatte mer de Schlangebader ihrn
schwarze Scholles geraubt.
Herr Sieber, sie der neue Mann,
wir wolle nit mehr als die annern ham.
Doch sollt
es aach nit weniger sei,
sonst wär es jo wie einst im Mai.
Am liebsten
wäre uns danach,
was Herr
Loosen uns versprach.
Doch wolle mirs nit übertreibe
un mo uff em Teppich bleibe.
In diesem
Sinne wünsche mir,
Ihne viel Glück und uns e Kerbebier. – V i v a t!
Dieses Jahr
ihr habt’s jo geseh,
tate die Floriansjünger im Mittelpunkt steh.
75 Johr isses jetzt her
da wurd se gegründ unser
Feuerwehr.
Dienstags moins an de Schießhall gings los
de Zeltaufbau, der war famos.
Des ging so
weiter auch die nächste Tache
bis Freitags zum Festbeginn die erste Gäste da ware.
Politiker un viele Feuerwehrleut kame herbei
un freute sich auf so allerlei.
En
Festkommers, wo de Chor hat gesunge
en bunte Abend wo von de Ulmer Lieder sin erklunge
Tanzgruppe, die Schürzenjäger un en großer
Vergnügungspark,
es war ebbes dabei was jeder halt mag.
De Umzug war de Höhepunkt vom Fest
von nah un fern da kame die
Gäst.
So en
Jubiläum gab’s im Ort schon lang net mehr
drum danke mer alle Beteiligte sehr.
Un nun erheb ich mein Glas mit Wein
sag Prost zu unserm Feuerwehrverein:
Uff die nächste 25 Jahr
auch dann komme mer gern des is
doch klar! – V i v a t!
Genug des
Lobes für dieses Fest
jetzt kommt Wahrheit, de ganze Rest,
Geschmückt
sollt wern de ganze Ort
drum fuhr en Christbaumrancher mim Bulldog fort.
Birkereiser
gab’s zu hole im Wald
de Hänger hatte se ganz schee voll geknallt.
Rechts un links da guckte se raus
un zerkratzte beim Herbt es
ganze Haus.
Der Kerl
hot sich ganz schee erschreckt
doch mir hoffe, das e Versicherung hot den Schade gedeckt.
Weiter
geht’s mit em annern Kunne
den hot mer obends nit mer gefunne.
Der wollt
nur kurz in de Keller nunner gehe
die Tür fiel zu, jetzt tat er do stehe.
Erst
Stunden später kam sei Frau nach Haus
un lies de Uri aus seim
Kerker raus.
Unnerdesse
nahm de Kommers sein Lauf
die Gäste marschierte zum Gratuliere auf.
Da fiel
zwei Vereine plötzlich inn
wo ham mer unser Geschenk
dann hin?
Der Gesangsverein hat schnell reagiert
un hat e neu Geschenk presentiert.
Bei uns tat
es ganz annerst aussehe
erst tate mer ohne Geschenk
da stehe
und dann musste mer aach
noch zu fremde Leut gehe.
Doch de Heusser Tilo der war bereit
un leihte uns e
Kleinigkeit.
Tilo dadefür danke ich Dir
trink uff mich nochher e Bier.
Des warn
jetzt nur Geschichte von Freitags am Fest
denke könnte ihr Euch de ganze Rest. – V i v a t!
Vor hundert
un ich weiß nicht mehr genau die
Jahr
so fängt de Spruch an ihr kennt en ja.
Aber aach so könnt mer über unser
Trauerhall sage
weil mit der tun mer uns schon lange rumplage.
Nun is es diesjohr endlich geschehe
jetzt tut uff em Kerschhof
e neu Hall stehe.
Wenn mer im Vergleich die Planung un
die Bauarbeite sieht
da is es e Schand das se
erst diesjohr do steht.
Jahr in
Jahr aus habbe se etwas neues
kreiert
un des Geld zum Fenster rauskutschiert,
dodefür
könnt in Barschied en Sportplatz entstehe
aber wahrscheinlich wird ich den nit mehr sehe. – V i
v a t!
Sommerzeit
ist Heumachzeit
wo auch unser Landwirt sind stets bereit.
Am Gaaseback, da presste en Mann
der immer nur eins sage kann:
“Mein Traktor, der schafft sei Arbeit, des is doch kloar,
ob Sommer ob Winter in jedem Johr.“
Un als er
war dann midde debei
da dachte er sich, des kann net sei
en Rundballe sich in Bewegung gesetzt
de Mann glei hinnerher
gewetzt.
Durch en
Zaun is de Balle dann aach
gekracht
un hot erst vorm Glöckner seim
Gaul halt gemacht.
Der
Schrecke vom Pferd war schnell vorbei
weil er schaffte sich ins frische Heu enei.
Repariert
war de Zaun dann aach ganz fix
denn unser Mann der kennt da nix.
Un die Moral von der Geschicht:
Buffi, press eckische Balle,
die rolle
nicht! – V i v a t!
Des Vereinslebe wird erst richtig schee,
wenn man dut mol zelte geh.
Aus diesem
Grund hatte mir uns getroffe
und e Wocheend lang durchgesoffe.
So e
Unternehme muß geplant gut sei,
damit’s um’s Fahren gibt kei Streiterei.
So un net anners
sollt es geschehn,
also dat’s Freitags mittags am Lager losgehn.
Alle Leut date pünktlich da stehe,
nur einer
der war noch net zu sehe.
Un als
mol war e viertel Stündche vorbei,
da fragte mer uns wo bleibt denn de Kai?
Der sollt
nämlich fahr un e Kühltasch
mitbringe,
doch des
Geschrei von de Christel dat im
ganze Ort erklinge.
19 is de Bub ja schon
verdient aach schon lang sein eigene Lohn.
Doch was de
Häuptling seet, des wird getan,
drum is de Kerl net mit Zelte gefahrn.
Kai, nächst
Jahr fährst de werklich mit
hörst auf deine Mutter nitt,
gehst
einfach fort, egal was se sacht
auch wenn’s deham mol richtig kracht. – V i v a t!
In Urlaub fahrn, des möcht ein jeder
der eine früh, der anner späder.
Will mer nit uff de Autobahn steh’n,
muß die
Reis’ früh moins losgehen.
Der
Frankfurter Flughafen war dene ihr Ziel,
doch auf
dem Weg dorthin passierte noch viel.
Auf halber
Strecke war’n plötzlich Geräusche zu hör’n,
die date
den Fahrer im Grunde nett stör’n.
Doch als
des Auto kein Mucks mehr dat,
war’s
vorbei mit de schnelle Autobahnfahrt.
Kaputt war
de Motor – klare Sache,
da kann
auch unser Fahrer nix mehr mache.
Den
Pannendienst sollt er anrufe
und schwingt dann auch ganz schnell die Hufe.
Zu allem
Unheil kam auch noch Regen dazu
un unsern Fahrer wurd naß bis auf die Schuh.
Als de
Schlepper war zur Stell,
wurd uffgelade dann ganz schnell.
Denn die
Kerstin un ihr Baby müsse pünktlich am Flugzeug
stehe,
sonst dat die Mutter-Kind-Tour ohne sie losgehe.
Endlich am
Airport ingetroffe,
des
Gepäck aus’m Auto rausgeworfe.
De Rudi die
Koffer,
die Kerstin
des Kind,
so ging’s
zum Flieger ganz geschwind.
Eingestiege
un schon geht’s los,
der Sonne
entgegen, mit der Lara uff’m Schoß.
Dieser
Platteleger, der is ja bekannt
schafft nämlich im ganze Land.
Un weil mer Werkzeug braucht zum Schaffe,
wollt er’s
in de Garage zusammeraffe.
Un wie er
überlegt,: „was könnt ich noch brauche?“,
kam’s Sandmännche und streut Sand in sei Auche.
Der Schlaf
war nur von kurzer Dauer,
da stand de
Wauzi an seiner Mauer.
Schrie in
die Garage rin:
Ebi was fällt dir dann in!
Am hellischten Tag schläfst du hier
komm lieber zur Feuerwehr, mir trinke noch en Bier.
Eberhardt,
schlafe dut mer in de Saasch
un net in der offene
Garage! – V i v a t!
Die
Kerbegesellschaft Bärstadt 1982
möchte sich bei allen Firmen, Helfern und
Gönnern, für die freundliche Unterstützung
die zum Gelingen der Bärstadter Kerb 1999
beigetragen
haben, recht herzlich bedanken.
Wir
wünschen Ihnen und uns drei aufregende
Kerbetage in der Festhalle.
Mundschenk
wird sie nur genannt
aber sie ist mehr als Gottes Hand.
Sie gibt
mir Mut un steht mir bei
sie schenkt mir inn de Kerbewei.
Nun derfst du den Kelch erhebe
un derfst trinke den Saft
aus Rebe.
Prost Susi!
Des Ende
naht, ihr wißt’s genau
in der Silvesternacht kommt der Supergau.
Ob
Stromausfall oder annern Kram
unner de Lind wird gefeiert, als bleibt nett deham.
Vorgetrage
hab’ ich was ich gedacht,
doch doamit wird jetzt Schluß gemacht.
Also möchte
ich mich wie in jedem Jahr
bedanken bei der Helferschar:
beim Drucker, dem Addi, de Mali un em Hennes,
beim Bernd, bei Buff’s für’s Frühstück moie früh.
Weil auch
do komme mer mit Sicherheit wieder hie.
Weil Traditione, des is jo klaa
halle mir wie in jedem Jahr.
Un falls
es nächstes Jahr dud übel komme,
habe mer die Kerb noch mitgenomme.
Also
bleibst noch hier, ihr wißt’s genau
im nächsten Jahr kommt de Supergau. – V i v a t!